Horae B. M. V.

Horae B. M. V.
Lateinische und französische Handschrift
auf Pergament
. (Paris?) um 1500. Ca. 178:120 mm. – Daraus 37 Bll.
mit 1 Initiale in Gold u. Farben
. Mod. Inkunabelpapier-Brosch.
22 Z., schwarze Bastarda mit roten Hervorhebungen, rot liniert, ein- oder zweizeilige Lombarden in Gold auf Rot oder Blau, Zeilenfüller in Gold auf Rot. – Vorhanden sind die letzten 5 Bll. (August bis Dezember) des nicht vollständig ausgefüllten Kalendariums, der Beginn der Johannes-Perikopen (hierzu eine hübsche dreizeilige, floral verzierte Initiale „I“ in Gold und Farben) sowie weitere nicht illustrierte Bll. aus anderen Teilen des Stundenbuchs. Interessant sind die jedem Monat des Kalendariums beigefügten vier französischen Verse, wie (zum August):
Pierres et os on gettoit
Apres Laurens qui bruloit
Marie lors se print a braire
Barthelemi fait iehan taire
Es handelt sich hierbei um das
Cisiojanus
genannte Merkgedicht zur Datierung der unbeweglichen Heiligen- und Feiertage. Die vorliegende französische Fassung des ursprünglich lateinischen Gedichts entstand erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts und fand durch gedruckte Stundenbücher wie jene des Gilles Hardouin Verbreitung. – Breitrandig und kaum fleckig, eine Seite mit Stempel „Ex libris de Cayrol“ im unt. w. Rand (
Louis Nicolas Jean Joachim de Cayrol
, französischer Politiker, 1775-1859).